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Vietnam: Vertreibung Einer Katholischen Gemeinde 31. August 2010
Dievietnamesische Regierung will auf dem Gebiet eines katholischen Dorfes ein
ökologisches Tourismusgebiet errichten. Die Dorfbewohner werden verhaftet, gefoltert und vertrieben, berichtet die IGFM.
Frankfurt am Main (kath.net/IGFM): Die katholische Gemeinde Con Dau wird bald nicht mehr existieren, prognostiziert die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in ihrer Dokumentation „Wegen des Baus eines ökologischen Tourismusgebiets in Da Nang – Folter, Haft und Todschlag gegen katholische Gläubige“. Die Menschenrechtsorganisation stellt fest, dass die vietnamesische Regierung in den letzten Monaten exzessive Gewalt gegen die Gemeinde angewandt hat, um die rund 2.000 Katholiken aus ihrem Heimatort zu vertreiben. Die IGFM ruft Vietnam auf, die Spirale der Gewalt gegen die Katholiken in Con Dau zu stoppen. Ferner appelliert die IGFM an die EU und die USA, den brutalen und systematischen Menschenrechtsverletzungen in Con Dau nicht mehr tatenlos zu zuschauen, sondern sich für das Leben, die Gesundheit und die Sicherheit der Dorfbewohner sowie den Erhalt der Gemeinde einzusetzen. Westliche Staaten sollten den religiös Verfolgten aus Con Dau, die nach Thailand flüchteten, Asyl gewähren.
Die Gemeinde Con Dau nahe der zentralvietnamesischen Stadt Da Nang wurden vor 135 Jahren von religiös verfolgten Katholiken aufgebaut. Daher sind Kirche und Friedhof Teil des Kulturerbes, das die Katholiken in Con Dau nicht aufgeben möchten. Ausgelöst wurde der Streit um Con Dau durch das Vorhaben zur Einrichtung eines ökologischen Tourismusgebietes. Dieses Großprojekt steht unter der Leitung des Sekretärs der regierenden vietnamesischen Kommunistischen Partei von Da Nang. Gegen die skrupellose Enteignungspolitik wehrten sich die Katholiken, weil sie sich auch aufgrund unzureichender Entschädigungsangebote seitens der Regierung betrogen fühlen und Angst um ihre Existenz haben. Außerdem wollen sie als Glaubensgemeinschaft zusammen in der Nähe ihrer Kirche und ihres Friedhofs leben. Die kommunistische Regierung berief sich bei der Enteignung auf das Eigentumsrecht des Staates auf das ganze Land, und argumentiert, dass die Bevölkerung kein Eigentums- sondern nur ein Nutzungsrecht auf den ihr zugeteilten Grundstücken habe.
Die Situation in Con Dau eskalierte, als die Regierung im Januar 2010 begann, den Druck auf die Katholiken vehement zu erhöhen und so deren Einverständnis zur Enteignungspolitik zu erpressen. Den Höhepunkt bildete der Versuch der Regierung im Mai 2010, die Beerdigung von Frau Dang Thi Tan auf dem Gemeindefriedhof zu verhindern und den Sarg zu entwenden. Dabei wurden rund einhundert Katholiken von der Polizei zusammengeschlagen und rund 60 aktive Gemeindemitglieder verhaftet. Auf der Polizeistation der Bezirksregierung Cam Le wurden sie brutal gefoltert und zu falschen Geständnissen gezwungen. Sie mussten gestehen, gegen das Gesetz verstoßen zu haben, und darüber hinaus den vorgelegten Vertrag zum Verkauf des Landes sowie zur Umsiedlung unterzeichnen. Bis auf wenige wurden alle Gefangenen einige Tage später freigelassen.
Aber die Serie der Verhöre, Verhaftungen und Misshandlungen brach nicht ab. Mithilfe ihrer Videoaufnahmen vom Tag der Beerdigung identifizierte die Polizei noch mehr „Verdächtige“. Seitdem herrschte im Dorf eine Atmosphäre der Angst, die durch den Tod von Herrn Nguyen Thanh Nam im Juli 2010 noch verstärkt wurde. Herr Nam, einer der Sargträger, wurde von der Miliz verhaftet und so schwer misshandelt, dass er kurz nach der Freilassung seinen Verletzungen erlag. Neun Personen stehen derzeit wegen „Störung der öffentlichen Ordnung und Behinderung von Beamten im Dienst“ unter Anklage bzw. sind in Haft. Aus Angst vor der Verfolgung und Folterung flohen einige Dutzend Personen ins Ausland.
Philippinen: Granatenanschlag auf Kirche
Zwei Menschen sind am Sonntag bei einem Anschlag auf eine Kirche der Insel Mindanao schwer verletzt worden. Das teilt die Bischofskonferenz auf ihrer Internetseite mit. Ein Täter habe während eines Gottesdienstes zwei Granaten auf die Kirche in Kalilangan abgefeuert. Augenzeugen zufolge handelte es sich bei dem Attentäter um einen etwa zwölf Jahre alten Jungen. Eine Granate habe sich als Blindgänger erwiesen und sei der Polizei entschärft worden. Die Polizei vermutet laut Bericht militante muslimische Unabhängigkeitskämpfer hinter dem Vorfall. (asianews 29.08.2010)